Entwicklung im ländlichen Raum

Wie wird sie gestaltet? Welche Ziele sollen erreicht werden? Welche Themenfelder spielen eine Rolle und welche Ebene (Kommune, Amt, Kreis, Land oder Bund) ist für die Planung und
Umsetzung verantwortlich? Wie können sich Bürger:innen einbringen? Fehlt etwas in unseren Dörfern, damit sie für alle Bürger ein attraktives Lebensumfeld sein können? Welche Ideen haben wir, unseren ländlichen Raum noch lebens- und liebenswerter zu machen?

Zu einem Gespräch über diese Fragen hatte der Ortsvorstand der GRÜNEN-OV-Trave-Land Frank Hartmann, Leiter des Fachdienstes Kreisplanung, Regional-Management, Klimaschutz im Kreis Segeberg, eingeladen. 17 interessierte Mitglieder:innen und Bürger:innen waren gekommen, um sich zu informieren, und sich miteinander austauschen.

Frank Hartmann erläuterte zu Beginn die Konzeption des Landesentwicklungsplanes. Näheres dazu befindet sich mit Klick auf den unten genannten Link. Beachtung fand die Ausführung, dass es Ziel des LEP sei, Infrastruktur-Initiativen dort umzusetzen, wo schon geeignete Voraussetzungen für Erweiterungen gegeben sind. Das sind eben die größeren Städte wie Neumünster, Lübeck, Kiel, Bad Segeberg. Der Kreis Segeberg besteht aus 95 Gemeinden mit derzeit 278.007 Einwohner:innen. Davon liegen 70 Gemeinden im ländlichen Raum mit 39 Prozent der Einwohner:innen im Kreis. Aber nur acht Gemeinden haben mehr als 3.000 Einwohner, 42 Gemeinden sind kleiner bis zu einer Zahl von 55 Einwohner:innen. Lediglich 17 Gemeinden liegen mit 22.949 Einwohner:innen im Stadt-Umlandbereich und sind damit zum Teil in den Infrastruktur-Maßnahmen berücksichtigt.

Aus der Diskussion ergab sich demnach für die Anwesenden die ernüchternde Erkenntnis, dass die Entwicklung zwischen den Städten und ländlichen Gemeinden weiter auseinanderstrebt. Es käme darauf an, die Struktur der Dörfer zu wahren und dort gegebenenfalls die Bebauung zu verdichten und Baureserven zu aktivieren. Dadurch kann Bebauung im Dorfrand vermieden und der ländliche Raum attraktiv gehalten werden.Um die Interessen der Gemeinden zu wahren, und gemeinsam Projekte umzusetzen, die für eine Gemeinde zu groß sind, käme es auf gute Kooperation zwischen verschiedenen Gemeinden mit gemeinsamen Anliegen an, um sich auf der Ebene des Kreises bzw. des Landes durchzusetzen. Sowohl die gegenwärtige Gemeinde-Struktur, aber auch die starre Hierarchie in den Zuständigkeiten wie z.B. beim Verkehr beeinträchtigten die Bemühungen der anliegenden Bürger:innen um Berücksichtigung ihrer Anliegen. Erfolg oder Misserfolg hängen aber auch von den handelnden Akteur:innen ab.

Alle Anwesenden waren sich einig, dass Transparenz und Bürger:innenbeteiligung sowohl in den ehrenamtlichen Gemeinderäten, als auch auf den übergeordneten Instanzen eine wichtige Voraussetzung zum Erhalt und Ausbau gelebter Demokratie darstellen. So können durch verschiedene Maßnahmen der Bürgerbeteiligung die Anwohner:innen aktiv in die Entwicklung der Gemeinde eingebunden werden. Dadurch können potentielle Konfliktfelder bereits frühzeitig erkannt und geklärt werden, bevor es eine Konfrontation verschiedener Standpunkte gibt.

Nach zwei Stunden anregender Diskussion schloss die Veranstaltung. Der Ortsvorstand freut sich über den gelungenen Abend. Er sieht sich auf dem richtigen Weg und wird auch weiterhin Veranstaltungsangebote machen.

Informationen zum Landesentwicklungsplan (LEP):
https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/Themen/PlanenBauenWohnen/Fortschreibung_LEP/Projekt/projekt_node.html#docd3b0f618-e538-45cf-94c0-5cb2e12700cfbodyText1

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